Skip to content

Produktwissen

„Wer nicht das ausschreibt, was er haben möchte, bekommt später das, was ihm missfällt“, provozierte Oliver Blum in einem Mensa-Bauausschuss alle Anwesenden, weil die Architektin wiederholt nicht auf die Wünsche des öffentlichen Auftraggebers eingehen wollte.

Heute ist es relativ einfach, sich vor einer Sitzung spezielles Fachwissen anzueignen. Fehlt dazu die Zeit, ist objektiver Rat unerlässlich. Doch selbst zur Überprüfung, ob die guten Ratschläge ihr Geld wert sind, könnte man vielerlei Abhandlungen zu Papier bringen.

Mitdenken ist gefragt:

Wenn ein Architekturbüro bereits fünf Schulmensen gebaut hat und bei der sechsten Mensa, den Garderobenplatz für die kleinen Gäste vergisst und eigenmächtig anstelle einer obligatorischen zentralen Wasserentkalkung jedes Gerät mit Entkalkerkartuschen und damit hohen Folgekosten für den Betreiber einsetzt, empfiehlt es sich, dies als Verstoß gegen das „State-of-the-art-Erfordernis“ mit einem Malus zu belegen.
(Nebenstehende Pressemitteilung aus kn-online.de vom 19.6.2019)

An anderer Stelle plant ein Fachbüro eine Küchenraumbelüftung, deren Kosten das 20fache des Listenpreises beträgt und lässt aufgrund der Nichtfunktion zum fast gleichen Preis über drei Jahre hinweg die Anlage auf Rechnung des Steuerzahlers überarbeiten. Fachplaner und Lüftungsbauer reiben sich die Hände, wenn die Rechnungen nach kurzem Murren bezahlt werden.

Beispiel 1:

1 Meter High-Tech-Lüftungsrohr für Fettabluft aus deutscher Produktion kostet den Handwerker im Einkauf ca. 7,00 €. Der Architekt akzeptiert die Abrechnung in Höhe von 75,00 € zzgl. tagelange 4-Mann-Montagekosten, obwohl das steckerfertig angepasste System in wenigen Stunden von 2 Fach-Auszubildenden fehlerfrei montierbar ist.

Beispiel 2:

Küchenfachplaner sind sich dank ihres Verbandes einig, wieviel m² eine Küche bei welcher Anzahl von Essen haben muß. Niemand berücksichtigt das spätere Koch-Konzept. Bei 500 Essen täglich sollen allein für den thermischen Küchenteil mindestens 100 m² zur Verfügung gestellt werden. Die gleiche Fläche ist für Nebenräume, Spüle und Lager erforderlich. Mit der richtigen Küchenorganisation und dem richtig ausgeschriebenen Koch-Konzept sind insgesamt ca. 80 m² ausreichend.

Beispiel 3:

Dampfbacköfen kosten nur ein Drittel im Gegensatz zu Konvektomaten. Anlernkräfte und ausgebildete Köche nutzen einen Konvektomat zu 95% als Backofen mit Dampffunktion. Die restlichen 5% werden nur benötigt, wenn viel Fertigprodukte zum Einsatz kommen.

Machen Sie sich schlau, damit Sie später nicht in der Presse lesen müssen, was Sie hätten besser machen können.